Rehabilitation

Rehabilitation

Alles zur Rehabilitation und Förderung bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung

Auch wenn die Diagnose „Mein Kind hat eine Hörbeeinträchtigung“ anfangs schwer zu begreifen ist, betroffen macht und verunsichert, für den Hörerfolg Ihres Kindes ist es wichtig, dass Sie es bestmöglich unterstützen.

Erstversorgung mit technischen Hilfsmitteln

Ob ein konventionelles Hörgerät genügt oder letztendlich eine Cochlea Implantation im Raum steht, der erste Weg wird vermutlich zum Akustiker-Fachbetrieb führen. Da eine CI-OP in den meisten Fällen rund um den ersten Geburtstag durchgeführt wird, ist eine Versorgung mit einem Hörgerät vorab in den meisten Fällen von Vorteil, da das meist vorhandene Restgehör optimal während der Monate des Wartens auf die OP stimuliert werden kann. Viele Fachinstitute bieten österreichweit durch sogenannte PädakustikerInnen die spezielle Betreuung von Kindern an.

Rehabilitations- und Fördermöglichkeiten

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein

Logopädische Betreuung sowie diverse weitere Therapiemaßnahmen, dies vor allem im Falle einer Mehrfachbeeinträchtigung, sind daher sowohl vor als auch nach einer Versorgung mit einem Hörsystem anzuraten.

Logopädische Therapie

Hören und Sprechen sind in der Sprachentwicklung eng miteinander verbunden. Jegliche Einschränkung des Hörvermögens reduziert die Möglichkeit des Lautspracherwerbs enorm. Kinder mit einer Hörminderung sollten daher neben einer guten und rechtzeitigen Hörversorgung ebenfalls eine logopädische Therapie in Anspruch nehmen, um für den Erwerb von Lautsprache so wenig Zeit wie möglich zu verlieren.

Das wichtigste Ziel einer logopädischen Therapie ist das Ermöglichen von Kommunikation, sodass das Kind seine Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken kann. Die therapeutische Arbeit beinhaltet daher: Absehtraining, Hörtraining, Artikulation, Kommunikationsstrategien, (früher) Schriftspracherwerb, vermehrte Unterstützung des Sprachaufbaus durch visuelles Material, Pädagogenberatung sowie die Arbeit mit den Eltern.

Im Unterschied zur Hörfrühförderung, die Ihr Kind spielerisch unterstützt und ein breiteres Spektrum hat, das auch Motorik und andere Entwicklungsbereiche miteinschließt, bereitet die Logopädie also Ihrem Kind die sprachlichen Strukturen genau vor. Außerdem ist der Logopäde oder die Logopädin gerade in der Anfangsphase auch ein wichtiger Drehangelpunkt in der Kommunikation mit den Experten aus den anderen relevanten Fachbereichen.

In den ersten Lebensmonaten überprüft das logopädische Fachpersonal mit speziellen Hörprüfungen regelmäßig den Hörerfolg mit den neuen Hörgeräten bis zur eventuell notwendigen Cochlea-Implantation und begleitet Sie als Eltern auf diesem entscheidungsreichen Weg.

Stationäre Rehabilitation

Für CI-Kinder von 0 bis 18 Jahren gibt es am Standort kokon/Rohrbach-Berg in Oberösterreich die Möglichkeit einer stationären Hörrehabilitation. Näheres zu den Voraussetzungen und Möglichkeiten finden Sie hier!

Weitere Rehabilitations- und Fördermöglichkeiten

Durchschnittlich ein Drittel aller hörgeschädigten Kinder hat ein zusätzliches Handicap. Im Falle einer Mehrfachbeeinträchtigung oder Teilleistungsstörung Ihres Kindes sollten Sie unbedingt weitere Therapiemaßnahmen neben der Hörversorgung und regelmäßigen logopädischen Begleitung in Anspruch nehmen.
Ergo-, Musiktherapie oder Physiotherapie – je nach Art des zusätzlichen Handicaps – seien hier als Beispiele genannt.

Durchstarten mit CI

Wesentlich – besonders bei Kindern – ist die Förderung durch Eltern und Familie. So gibt es für die tägliche Unterstützung zuhause eine Reihe an abwechslungsreichen Materialien. Einen Überblick zum umfangreichen Übungsangebot finden Sie hier!

Downloaden können Sie diese Anleitungen, Tipps sowie Übungsmaterialien hier!*
*Die meisten der angebotenen Materialien stehen auf dieser Seite auf Deutsch zur Verfügung.

Unterstützung durch Psychotherapie

Die Diagnose „Mein Kind hat eine Hörbeeinträchtigung“ ist für die meisten Eltern anfangs ein Schock und bedeutet eine gewaltige Umstellung. Damit man sich in der neuen Lebenssituation gut zurechtfindet, trotz der Trauer sein Kind kraftvoll begleiten bzw. sogar daraus schöpfen kann, ist eine psychotherapeutische Unterstützung mitunter eine gute Entscheidung. In Österreich bieten mittlerweile einige ExpertInnen Therapiesitzungen an, die sich auf das Thema Hörbeeinträchtigung spezialisiert haben bzw. Erfahrung im Umgang damit aufweisen können.

Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden,
was wir erleben, macht unser Schicksal aus.

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Kontakte

Persönlicher Kontakt zu Betroffenen

Die Möglichkeit, mit anderen Familien und NutzerInnen direkt in Kontakt zu treten, ist gerade am Anfang dieser besonderen Reise mit ihrem Kind unermesslich wichtig für betroffene Eltern. Hier finden Sie persönliche Kontakte, die sich gerne für unsere Website als BeraterInnen und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung gestellt haben – denn Hören verbindet!